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Kreativforum Ostwürttemberg 2021 „Nachhaltigkeit im Produktdesign - Impulse für kreative Lösungen“

 

Kreativforum Ostwürttemberg 2021 „Nachhaltigkeit im Produktdesign - Impulse für kreative Lösungen“

 

 

 

Gestern durfte ich am ersten Teil des dreiteiligen, digitalen Kreativforums Ostwürttemberg 2021 „Nachhaltigkeit im Produktdesign - Impulse für kreative Lösungen“ teilnehmen. 

 

 

Die Online-Veranstaltung bestand aus zwei Vorträgen:

 

Als erstes ging Tina Kammer, Architektin bei InteriorPark in Ihrem Vortrag „Design ist weltweit der Hauptansatzpunkt nachhaltiger Entwicklungen“ auf allgemeine Umwelt- und Ressourcenproblematiken ein und stellte dann weiter das Modell der Kreislaufwirtschaft als Konsequenz und Zusammenspiel von Effizienz, Konsistenz und Suffizienz („Besser / Anders / Weniger“) vor.

 

 

Sie regte dabei auch an, die Frage was wir überhaupt unter dem Begriff „Qualität“ verstehen neu zu denken:

 

-        Dürfen Produkte als qualitativ bezeichnet werden, die nach ihrer Verwendung nutzlos beziehungsweise zu Abfall werden, da sich ihre Materialien nicht kontinuierlich wiederverwenden lassen?

 

-        Und können Produkte als qualitativ bezeichnet werden, bei deren Herstellung oder Verwendung beteiligte Menschen geschädigt werden beziehungsweise das betroffene Ökosystem irreversibel geschädigt wird?

 

 

Betont wurde außerdem, dass Nachhaltigkeitssysteme - genauso wie Entwurfsmethoden und Prozesse in Design und Architektur - die Grundlage für intelligente Lösungen sind und integrativ und von Anfang an angewendet werden müssen und nicht erst als Bewertungsinstrument.

 

 

Spannend war in dem Vortrag auch die Gegenüberstellung von natürlichen (für Verbrauchsprodukte) und technischen Kreisläufen (für Gebrauchsprodukte) und die Anregung in größeren Systemen zu denken.

 

Vor ein paar Jahren wirkte das human centered design für mich total einleuchtend, da es die Bedürfnisse des Verbrauchers erfüllt und somit seinen Sinn. Doch das entwerfen kreislauffähiger Lösungen bedarf einen breiteren Blickwinkel und berücksichtigt das ganze System in dem das Design bestand hat. Dieser Ansatz schließt sich für mich logisch an den CSR-Zertifikatskurs an, den ich erst vor zwei Monaten abgeschlossen habe.

 

 

Ein immer größeres und ressourcenschonendes Thema ist auch der Wechsel vom Eigentum zur Nutzung: Neue Unternehmen bieten ihren Kunden alle Arten von Produkten kurzfristig an, anstatt sie für immer an sie zu verkaufen.

 

 

Ein weiterer Impuls war auch, was für einen enormen Einfluss man allein durch die Wahl des Materials auf die CO2-Emissionen hat und sich diese Negativauswirkung kaum mehr durch andere Maßnahmen ausgeglichen werden können.

 

Vielen Dank an Tina Kammer, für den Überblick von wirklich vielen innovativen Ansätzen!

 

 

 

Im zweiten Vortrag haben die Teilnehmer einen Einblick in die Praxis erhalten: Wolfgang Grupp Junior stellte die „Nachhaltigkeit in der Textilproduktion am Beispiel der Firma TRIGEMA Inh. W. Grupp e.K.“ vor.

 

Beginnend mit einem kurzen Exkurs zu der Gründung und Geschichte Trigemas, wurde erläutert, dass die Firma aus historischen und standorttechnischen Gründen schon viele Nachhaltigkeitsfaktoren aufweisen kann. TRIGEMA beweist heute unter anderem mit einer C2C-Kollektion, die aus 100% recycelbarem Material gefertigt wird, dass Textilproduktion ganz nahe am System der Natur angelehnt sein kann. Das heißt, dass Ressourcen nicht verbraucht, sondern gebraucht werden.

 

 

Vielen Dank an die Veranstalter für den gelungenen ersten Teil des Kreativforums Ostwürttembergs.

 

 

Grafik: https://www.materialscouncil.com/exhibitionsandevents/in-the-scale-of-carbon/

Veranstaltungsreihe: http://www.ostwuerttemberg.de/mediathek/termine

 

 

 

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